THE SECOND SIGHT - Send Me An Angel (7music/ZYX)
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THE SECOND SIGHT "Send Me An Angel"

Artists for Angels
Die 80er Hymne Send me an Angel wird wahr


Im August 1984 gelang es dem australischen Quartett Real Life mit „Send me an Angel“ die Herzen und Emotionen der Musikfans zu erobern. Sechs Wochen die Nummer 1, Gold Status mit über 500 000 verkaufte Singles, einer der meistgespielten Radiosongs der Achtziger- „Send me an Angel“ war und ist ein Song der Superlative.
2024 – im Juni -hat die Stuttgarter Synthi-Pop-Gruppe The Second Sight dem Song nun ein akustisches Denkmal gesetzt, pünktlich zum Release des Originals veröffentlichte die Band Ihre Hommage an diese Soundklassiker der 80er. The Second Sight, seit vielen Jahren für ihr großes Engagement bekannt, wollten mehr, sie wollten auf die echten Real Life Angels aufmerksam machen und natürlich auf musikalischem Weg Hilfe leisten. So kam die die legendäre Barber Angels Brotherhood auf den Plan - eine internationale Vereinigung von Friseuren, die Obdachlosen und Bedürftigen kostenlos Haare schneidet: „Das ist unser Sound, „Send me an Angel“ passt einfach perfekt zu uns“, meinte auch Gründer und Präsident Claus Niedermeier, der sich sofort für die Idee begeistern konnte. Gesagt getan: Dierk Budde, Mastermind bei Second Sight, arrangierte einen rockigeren Mix, bat eine Abordnung der Bruderschaft ins Studio und jetzt liegt das Ergebnis vor: „Send Me An Angel (Heavenly Mix´24)“.
Und am 10.9 wird der Song auch auf Schloss Bellvue erklingen: Aus der Hand von Bundespräsident Steinmeier erhält Claus Niedermeier das Bundesverdienstkreuz.
Ein Teil der Erlöse des Heavenly Mix 24 sowie fünf Euro einer gleichnamigen Benefiz-CD kommen der Brotherhood zugute. Veröffentlicht wird auf 7music, dem Label jenes Mannes der vor 40 Jahren einen „…entscheidenden Anteil an dem Erfolg des Songs hatte“ (Real-Life Songwriter und Sänger David Sterry): Hans Derer, damals Pressechef des Labels Intercord. „Ich freue mich riesig, daß er heute wieder reaktiviert wird – vor allem zugunsten einer solch fantastischen Origanisation wie den „Barber Angels“.
Eine Friseurin als Glücksengel
Stichwort Barber: Eine Friseurin, damals blutjung, war es auch, die vor 40 Jahren aktiv am Erfolg des Songs mitwirkte: Als Gewinnerin einer großangelegten „Meet your Star“-Aktion war sie der offizielle Glücksengel der Band Real Life. „Ilona was our „Angel of Fortune“ `erinnert sich Sänger und Songwriter David Sterry (70) aus Melbourne. Denn sie war es, welche – initiiert von Derer - die Band bereits vor ihrem Erfolg in den USA als Gewinnerin einer großen Jugendzeitschrift für „Meet and Greet“ besuchte – was die Band parallel in die großen Teenie-Press-Magazine brachte! Damals so essentiell für einen Chart-Erfolg wie heute Tiktok. Für Hans Derer indes war es nicht nur ein geschäftlicher Coup: Ilona wurde seine spätere Frau – und aus der Ehe entstammte Tochter Kim Jana, die in diesem Jahr ihren Bachelor of Science der Psychologie in Frankfurt absolvieren wird.
Doch zurück in die 80er: „Send Me An Angel“, war der Superhit des Sommers im Land und Real Life die dazugehörige Pop-Sensation. Und so kam es, daß die vier zur Promotour nach Deutschland eingeflogen wurden. Und einer ihrer ersten Wege führte geradewegs zum Friseur: Ilona, damals noch Gesellin in einem Stuttgarter Salon, verpasste den Bandmitgliedern vor ihren Auftritt bei Chartshows wie „Formel Eins“ und Fotosession für Magazine wie „Bravo“ noch die richtigen Frisuren. Heute besitzt sie einen Friseursalon in Winnenden und freut sich natürlich ganz besonders, dass „Ihr“ Song heute der Barber Angels Brotherhood und damit den Ärmsten in unserer Gesellschaft hilft.
Die Barber Angels: 800 Einsätze in vier Jahren – 55 000 Obdachlose frisiert
David Sterry jedenfalls freut sich, dass sein Song nun wieder für Furore sorgt und noch mehr, dass dies auch einem guten Zweck zugutekommt!
Die Barber Angels, 2016 von dem Friseurmeister Claus Niedermeier gegründet, haben an mehr als 400 Einsätzen in ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz, auf Mallorca und in den Niederlanden über 40.000 obdachlosen und bedürftigen Menschen kostenlos Haare und Bärte geschnitten.
Gegründet wurde die "Barber Angels Brotherhood e.V.", so der richtige Name, am 27. November 2016. Seit 2017 ist die Friseurvereinigung als gemeinnütziger Verein eingetragen.
Claus Niedermaier selbst arbeitete nach seiner Friseurlehre in London, Paris und Mailand. Er machte seinen Meister und praktizierte unter anderem in Los Angeles. Seit 1992 betreibt er in Biberach an der Riß (Oberschwaben) seinen Salon "Figaro Claus" mit zwölf Mitarbeitern.
Die "Barber Angels" zählen inzwischen mehr als 300 Mitglieder. Die Mitglieder machen das in ihrer Freizeit, das heißt meist an Sonntagen oder Montagen. Sie zahlen zudem einen Clubbeitrag und erhalten dafür unter anderem einen Barber Angels-Namen und Zugriff zur eigenen "Barber Angels"-Kleidung im Bikerstil.
Am 10.9. beim Bundespresident
Ansonsten sind die Mannen um Claus Niedermaier sehr rührig: Sie sangen mit Roland Kaiser, wurden in Sendungen wie ZDF „Hallo Deutschland“ oder der SWR-Landeschau vorgestellt. Nächster großer Einsatz ist auf Schloss Bellvue in Berlin.